header image

Integrative Lerntherapie

Tim ist ein kleiner Junge mit leuchtenden Augen, strohblonden Haaren und jeder Menge lustiger Ideen im Kopf. Auf dem Tisch vor ihm liegen ein Testheft und ein Bleistift. Er hört aufmerksam zu, als ihm der Testverlauf erklärt wird. Beim ersten Wort jedoch, das er schreiben soll, verdunkelt sich sein Blick; er sackt in sich zusammen. Es dauert ewig, bis er den Stift in die Hand nimmt ...

Wie Tim sind circa sechs bis acht Prozent der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von einer Lernstörung betroffen, die von den internationalen Iflassifikationssystemen für Krankheiten (ICD, DSM) als umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten definiert werden. Die Betroffenen haben erhebliche Schwierigkeiten Lesen, Schreiben und/oder Rechnen zu erlernen. Zumeist werden Lernstörungen erst erkannt, wenn die Kinder direkt mit der Schriftsprache bzw. Mathematik konfrontiert werden. Jedoch können die Anlagen für die Störungen schon von früher Kindheit an bestehen. Oft passen dann Lernangebote nicht zum individuellen können der Kinder. Sie verlieren den Anschluss und die Lücken werden so groß, dass sich die Schwierigkeiten nicht »von selbst auswachsen«. Durch Leistungserwartung und Versagen, folgender Misserfolgserwartung und Misserfolg entsteht eine Dynamik aus drei sich verstärkenden Kreisläufen bzw. Dialogen, die Dieter Betz und Helga Breuninger schon 1982 als »Teufelskreis Lernstörungen« beschrieben haben.