header image

Schulministerin Sylvia Löhrmann eröffnete am 15.09.12 die interdisziplinäre Fachtagung an der Uni Köln

Vertreter/innen aus Wissenschaft, Schule und Lerntherapie diskutieren Wege der individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen

 

„Lernstörungen müssen so früh wie möglich erkannt werden, damit Kinder und Jugendliche gezielt gefördert werden können. Dazu müssen die drei Bereiche Wissenschaft, Therapie und Schule eng zusammenarbeiten. Eltern, Lehrkräfte, Therapeutinnen, Therapeuten und die Kinder und Jugendlichen selbst müssen sich annähern, verständigen, vernetzen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Je besser alle Beteiligten über gegenseitige Arbeitsweisen und Inhalte Bescheid wissen, desto aussichtsreicher ist die Chance auf eine gute Entwicklung trotz einer Beeinträchtigung.“ Mit diesem Worten eröffnete Schulministerin Sylvia Löhrmann die interdisziplinäre Fachtagung, die vom Fachverband für integrative Lerntherapie e.V. (FiL) in Kooperation mit der Universität Köln, Departement Heilpädagogik veranstaltet wurde.

Schüler/innen mit Lese-/Rechtschreibschwäche (Legasthenie), Rechenschwäche (Dyskalkulie), AD(H)S oder auch Hochbegabung müssen im Schulalltag viele Misserfolgserlebnisse verkraften und bedürfen dringend einer speziellen individuellen Förderung. Bei den Anstrengungen um eine inklusive Schule muss auch für diese Kinder und Jugendliche der Rahmen geschaffen werden, damit sie sich gleichberechtigt und umfassend entwickeln, entfalten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, ihrer Herkunft, Alter oder Geschlecht. Die Kooperation von Wissenschaft, Schule und Lerntherapie auf Augenhöhe trägt in besonderes dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.

Input-Vorträge und Workshops der Tagung beleuchteten daher das Thema der individuellen Förderung als Teil der inklusiven Schule aus unterschiedlichen Perspektiven. So stellte u.a. Prof. Dr. Gerhard Lauth in seinem Vortrag dar, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in der Lerntherapie genutzt werden können, um die Kinder noch besser zu fördern. Die Lerntherapeutinnen Maria von Orloff und Dr. Martina Humbach erörterten wissenschaftlich begründete Standards und Prinzipien des lerntherapeutischen Handelns, zu denen auch die Kooperation mit der Schule gehört. Angelika Miller und Nicole Ramacher-Faasen zeigten schließlich Chancen, aber auch die Grenzen der individuellen Förderung in der Schule auf. In Workshops erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit Themenbereiche rund um Lerntherapie, individuelle Förderung und Inklusion zu vertiefen und mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Professionen ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Die Tagung war damit auch Plattform, um Netzwerke für die interdisziplinäre Diskussion zu gründen, auch über die Tagung hinaus, damit Kinder, denen das Lesen-, Schreiben- oder Rechnenlernen schwerer fällt, als anderen Kindern und dringend professionelle Hilfe benötigten, diese schnell, in ausreichendem Maße und unabhängig ihrer Herkunft erhalten können.
 

Informationen: www.lerntherapie-fil.de
Kontakt: Marlies Lipka, Geschäftssführerin FiL, 07141 – 642 6910, gfuehrung@lernfil.de